Es sind, wie so oft, die kleinen Dinge, die den Unterschied ausmachen. Damit Ihr Körper widerstandsfähiger wird, bietet Ayurveda einige Rituale, die Sie in Ihren Alltag integrieren können. Auch hier gilt wieder: Suchen Sie sich zunächst nur ein Ritual aus, nämlich das, was Sie am meisten anspricht und was Sie am leichtesten in Ihren Tagesablauf einbauen können. Mit diesem kleinen Trick sorgen Sie dafür, dass Sie dabeibleiben möchten und vielleicht sogar nach einiger Zeit ein zweites Ritual aufnehmen möchten.
Zungenreinigung und GAndusha – Ölziehen
Unser Körper entgiftet nachts. Ein Teil dieses Entgiftungs- und Reinigungsprozesses zeigt sich am Morgen auf unserer Zunge: Ein weißer oder gelblicher Belag ist zu sehen. Mit einem Zungenschaber können Sie diesen Belag mit wenigen Handgriffen abschaben und sind eine Menge Toxine los.
Um Ihr Immunsystem zu stärken ist das Ölziehen (Gandusha) eine einfache und sehr bewährte Methode. Mit diesem Ritual schützen Sie sich vor Karies, verbessern Ihren Gesundheitszustand und sorgen für ein schönes Hautbild.
Zur Zungenreinigung und zum Ölziehen.
Zitronen-Honigwasser
Gleich nach der Mundhygiene ist der Genuss eines Zitronen-Honigwassers ein erfrischendes und belebendes Ritual. Die positiven Effekte sind enorm: Es stärkt Ihr Immunsystem, beugt Erkältungen vor, fängt freie Radikale ein und fördert die Verdauung. Und so bereiten Sie es zu:
- ½ Liter Wasser, 40 °C warm
- 1 TL Bio-Honig
- Ca. 1 TL frisch gepresster Zitronensaft
Alles einmal umrühren und auf nüchternen Magen genießen. Zitrone und Honig wirken in dieser Kombination entgiftend und belebend. Achten Sie bitte darauf, Honig niemals über 40 °C zu erwärmen, denn dann verliert er seine positive Wirkung. Die neuesten Untersuchungen weisen darauf hin, dass Honig über 40 °C erhitzt sogar toxisch wirken kann.
Heißes Wasser
Dieses ayurvedische Ritual lässt sich besonders leicht in den Alltag integrieren: Trinken Sie regelmäßig heißes, ayurvedisch abgekochtes Wasser. Wenn Wasser länger als 10 Minuten abgekocht wird, werden die Molekülketten immer kürzer. Daran können sich dann im Verdauungstrakt die Stoffwechselrückstände andocken – Sie entgiften auf besonders schonende Weise.
Benutzen Sie am besten eine gut isolierende Warmhalteflasche aus Edelstahl. Gleich morgens nach dem Aufstehen setzen Sie ein bis zwei Liter Wasser zum Abkochen auf und füllen dann dieses Wasser in Ihre Warmhalteflasche.
Diese können Sie überall hin mitnehmen und immer wieder eine halbe Tasse davon trinken.
So kochen Sie das ayurvedische Wasser.
Mit einem ayurvedischen Frühstück starten
Im Ayurveda ist das Frühstücksritual besonders wichtig. Wie wir in den Tag starten, entscheidet darüber, wie wir durch den Tag kommen – müde und abgeschlagen oder frisch und voller Energie. Das Frühstücksritual braucht ein wenig Zeit – gönnen Sie sich wenn möglich diese Selbstfürsorge. Für Vata- und Pitta-Typen ist ein warmer Haferbrei ideal. Ein Müsli mit kalter Milch dagegen ist sehr schwer verdaulich, besonders, wenn noch frisches Obst dazu verzehrt wird.
Die Mischung von Milch und Obst gilt im Ayurveda als nahezu unverdaulich.
Der ayurvedische Haferbrei wird mit Wasser gekocht, Vata-Typen können noch mit Sahne anreichern.
Wenn Sie Obst nehmen möchten, dann sollte es als Kompott gekocht sein. Rohes und Kaltes am Morgen ist für das Verdauungssystem zu viel, denn es ist noch nicht in Hochform. Wenn Sie ein Kapha-Typ sind, dann verspüren Sie vielleicht morgens nur wenig bis gar keinen Hunger. Idealerweise essen Sie dann erst mittags das erste Mal.
Mittagessen – genussvoll, nährend und doshagerecht
Das Mittagessen gehört zu den schönsten ayurvedischen Ritualen, denn das Mittagessen sollte die Hauptmahlzeit sein. Genussvoll, nährend und auf Ihren Doshatyp abgestimmt. Auch das Mittagsschläfchen oder die Mittagsruhe ist, wie immer im Ayurveda, vom Dosha-Typ abhängig. Welcher Mittagsschlaftyp sind Sie?
Mittagsruhe im Bett, auf dem Sofa oder im Sessel?
Abendrituale – früh essen, früh ins bett
Wer den ganzen Tag arbeitet oder für andere da ist, hat irgendwann das Bedürfnis, endlich nur noch etwas für sich selbst zu tun. Ein Ritual, das Sie vielleicht einmal lustvoll zelebrieren könnten, ist das frühe Abendessen und früh zu Bett gehen. Statt Fernseher oder Handy, die die Unruhe noch mehr erhöhen und die Energie rauben, ist das frühe Abendessen und vor 22 Uhr zu Bett gehen ein wahrer Jungbrunnen. Sie können sich auch einen bestimmten Tag in der Woche aussuchen, den Sie für Ihren ayurvedischen Abend reservieren. Die richtige
Mahlzeit am Abend ist von Ihrem Dosha-Typ abhängig.