Die ayurvedische Erklärung, was die Ursache für eine Erkältung ist, ist ganz einfach: zu viel Kapha!
Das leuchtet auch sofort ein, wenn man das Wesen von Kapha kennt: Kapha ist träg, schwer, feucht, kalt, zäh und schleimig.
Genau so fühlt sich ja auch eine Erkältung an: Kopfschmerzen, Halsschmerzen, eine laufende Nase, alles ist zugeschwollen. Wenn Ihre Erkältung diese Symptome aufweist, dann wissen Sie, dass Ihr Kapha-Dosha zu hoch ist.

Da ist die deutsche Sprache sehr hilfreich. Erkältung kommt von kalt! Da das Wesen von Kapha kalt ist, ist die Grundlage für eine Erkältung ein erhöhtes Kapha-Dosha. Aber nicht nur das Kapha-Dosha ist kalt, auch das Vata-Dosha hat als Wesensmerkmal kalt im Repertoire. Damit im Winter, wenn das Vata-Dosha vorherrscht, eine Erkältung ausbrechen kann, muss schon in der Herbstzeit einiges ins Ungleichgewicht geraten sein.

Wenn es im Herbst kälter, rauer und windiger wird, erhöht sich das Vata-Dosha ganz allgemein – völlig unabhängig davon, welcher Dosha-Typ Sie sind.
Das beste und einfachste Mittel, um Vata zu beruhigen, ist Ruhe und Entspannung. Jetzt ist sogar die beste Zeit für eine ayurvedische Reinigungskur.
Eine Panchakarma-Kur befreit Ihren Körper von Altlasten, von Stoffwechselrückständen und Ama.
Dieser komplexe Reinigungsprozess ist das allerbeste Mittel, um einer Erkältung (und vielen anderen Krankheiten) vorzubeugen. Mehr über Panchakarma-Kur.
Um Vata aber auch zu Hause ausbalancieren zu können, helfen diese Vata-Tipps für zu Hause. Wenn Sie bereits im Herbst beginnen, Ihr Vata-Dosha zu beruhigen, dann haben Sie gute Chancen in der dunklen, kalten Jahreszeit im Gleichgewicht zu bleiben.
Denn dieses Gleichgewicht ist die Voraussetzung, um auch im Winter Ihr Kapha-Dosha im Gleichgewicht halten zu können.

Es gibt Menschen, die hatten ihr ganzes Leben lang noch keine Erkältung. Das sind dann meistens Pitta-Typen, die an Süßigkeiten wenig Interesse haben. Und dann gibt es Menschen, die ständig erkältet sind, vor allem im Winter. Wenn Sie zu dieser zweiten und weitaus größeren Gruppe gehören, dann hat Ayurveda ein paar sehr hilfreiche Tipps für Sie. Im Ayurveda wird vor allem die Balance empfohlen. In diesem Falle geht es um die Balance von Kapha. Was bedeutet das nun genau?

Winterzeit ist Vatazeit. Wenn es kalt und windig wird, dann erhöht sich bei allen Menschen, egal welcher Dosha-Typ sie sind, das Vata-Dosha. Wird es auch noch nass und kalt, haben wir weniger Lust uns draußen zu bewegen. Das nasse und kalte Wetter in der dunklen Jahreszeit lädt auch wahrlich nicht dazu ein. Aber leider verstärkt nun genau dieses Verhalten das Kapha-Dosha in uns.

• Weniger Bewegung, heißt mehr Kapha-Dosha
• Mehr schweres Essen, erhöht das Kapha-Dosha
• Mehr Lebkuchen und Plätzchen verstärken das Kapha-Dosha

Wenn Sie auf Schnupfennase und die ganze Palette an Erkältungssymptomen keine Lust mehr haben, dann lohnt es sich, diese drei Punkte zu beachten:

• Täglich mindestens 20 Minuten Bewegung an der frischen Luft
• Abends ein einfaches, leicht verdauliches Essen
• Wenig Süßigkeiten und Naschereien

In vielen Kulturen ist gerade die späte Herbstzeit eine Fastenzeit. Wer noch katholisch aufgewachsen ist, kennt die Fastenzeit in der Kirche. Der Altar ist mit violetten Tüchern abgehängt und auch die Orgel schweigt in dieser Zeit. Die Ernährung folgt in dieser katholischen Fastenzeit einem sehr schlichten Ernährungsplan. Wenig Fleisch, keine Süßigkeiten, kein Alkohol. Alles ist auf Reduktion eingestellt. Genau dies empfiehlt auch der Ayurveda. Reduzieren Sie in der Herbstzeit alles, was Kapha erhöhen könnte und verstärken Sie alles, was Kapha reduziert. Sie werden den folgenden Winter ganz anders erleben.

Die Empfehlungen von Ayurveda sind zum Glück leicht umzusetzen, denn meistens genügt es schon, bei der Ernährung ein paar Umstellungen einzuführen.

Kapha reduzieren – vermeiden oder reduzieren Sie

• Rohkost und kalte Lebensmittel aus dem Kühlschrank
• Fette und Öle
• Alles Süße, ganz besonders weißen Zucker
• Zwischenmahlzeiten
• Abends eiweißhaltige Lebensmittel, wie Fleisch, Fisch, Käse, Milch
• Kalte und ganz besonders eiskalte Getränke

Kapha reduzieren – VERSTÄRKEN Sie

• Tägliche Bewegungseinheiten
• Eine gemüsebasierte Ernährung
• Scharfe, herbe und bittere Gewürze
• Warme Mahlzeiten aus leicht verdaulichen Zutaten
• Fastentage mit flüssiger Ernährung

Auch wenn Sie kein ausgesprochener Kapha-Typ sind, kann es sich doch sehr lohnen, gerade in der Winterzeit das Kapha-Dosha auszugleichen. In unserem Blogbeitrag über die typgerechte Ernährung für Vata, Pitta und Kapha lesen Sie auch, welche Lebensmittel gerade für die Reduzierung von Kapha vorteilhaft sind.

Noch ein paar Tipps aus der Kapha-Trickkiste

Um Kapha zu reduzieren hat Ayurveda aber noch ein paar weitere Tipps in seiner Trickkiste.

• Stehen Sie früh auf, auch wenn es noch so dunkel ist. Möglichst vor 6 Uhr.
• Gehen Sie früh zu Bett, möglichst vor 22 Uhr.
• Beginnen Sie den Tag mit Yoga oder Bewegung an der frischen Luft.
• Trinken Sie viel heißes Wasser, immer über den Tag verteilt.
• Wenn Sie es mögen, dann auch immer wieder Ingwerwasser.
• Genießen Sie Ihre Hauptmahlzeit mittags. Abends empfiehlt Ayurveda nur ein leichtes Abendessen, am besten eine fettarme Gemüsesuppe.
• Versuchen Sie auch abends noch etwas Bewegung an der frischen Luft zu bekommen. Ihre Atemwege werden es Ihnen danken.
• Kommen Sie raus aus der Komfortzone, wenn Sie zu Trägheit neigen.
• Sind Sie aber ein unruhiger Geist, dann hilft Ihnen mehr Schlaf und Entspannung.

Um in Balance zu bleiben, ist es gut alles mit dem Gegenteil auszugleichen. Wenn eine zähe Verschleimung die Gesundheit belastet, ist alles angesagt, was leicht ist. Fühlen Sie sich müde und schlapp, dann hilft nur Bewegung an der frischen Luft.