Die ayurvedische Ernährung ist zwar köstlich, jedoch schlemmen, wie Gott in Frankreich, ist nicht ihr Ziel. Aber was tun, wenn man an Weihnachten mit der Familie einmal so richtig genussvoll schlemmen möchte? Kein Problem! Mit diesen ayurvedischen Tipps kommen Sie gesund und ohne Gewichtszunahme durch die Feiertage.
Festtage sind etwas Besonderes
In allen Kulturen gibt es seit jeher Festtage, um die Routine des Alltags zu unterbrechen. Wir Menschen brauchen solche Rituale und Anker im Jahresablauf, um uns nicht im täglichen Einerlei festzufahren. Festtage sind immer mit dem Zusammenkommen von Menschen und meist auch mit einem besonderen Essen verbunden. Gerade Weihnachten ist da ein Stern am Himmel der Festtage, kein anderer Anlass wird mehr mit Familie, Freunden und gutem Essen verbunden.
Ayurvedisches Weihnachtfest – Genuss ohne Reue
Die ayurvedische Gesundheitslehre ist aufgebaut auf der Balance der
drei Doshas Vata, Pitta und Kapha. Wenn Sie gut für sich sorgen möchten, dann ist es im Alltag die beste Idee, sich nach den ayurvedischen Empfehlungen zu ernähren und seinen Tagesablauf daran auszurichten. Was aber tun, wenn ein Gänsebraten auf dem Tisch steht, die Sekt- und Weingläser gefüllt sind? In keinem ayurvedischen Rezeptbuch werden Sie Gänsebraten finden. Der Konsum von Alkohol wird vom Ayurveda ebenfalls nicht empfohlen. Sollten Sie Weihnachten deshalb absagen? Auf keinen Fall, denn Ayurveda hat einen großartigen Tipp:
Erst schlemmen und dann für Ausgleich sorgen
Genießen Sie an Weihnachten Ihr Festessen mit allen Sinnen und Freuden und trinken Sie auch gerne Alkohol. Sofern es bei Ihnen nicht die Regel ist, schadet ein Gläschen nicht. Erst danach, wenn Sie rundum satt, vielleicht sogar ein bisschen zu satt sind, wenn Sie alles genossen haben, dann gönnen Sie Ihrem Verdauungssystem eine Pause. Lassen Sie die nächste Mahlzeit einfach aus.
Eine Mahlzeit auslassen und Agni kann sich erholen
Eine schwere Mahlzeit kann mehrere Stunden im Verdauungstrakt verweilen. Je fetter und je mehr tierisches Eiweiß enthalten ist, um so länger dauert es.
Agni, das Verdauungsfeuer, muss jetzt Hochleistung erbringen. Gönnen Sie Ihrem Verdauungssystem eine Pause, nachdem es diese Hochleistung erbracht hat. Jeder Leistungssportler darf sich nach einer Höchstleistung ausruhen, sonst geht er an Überforderung zugrunde. Lassen Sie das Abendessen oder das nächste Frühstück einfach ausfallen. Bei der nächsten Mahlzeit kann dann Agni, das Verdauungsfeuer, wieder mit voller Kraft arbeiten.
Naschen löscht das Verdauungsfeuer
Nach jeder Mahlzeit, und ganz besonders nach einem üppigen Festmahl, muss das Verdauungssystem die Nahrung in kleine, kleinste und winzigste Bestandteile zerlegen. Das ist keine leichte Arbeit, bei der man die Verdauung am besten nicht stört. Eine Störung aber ist das Naschen – und wenn es nur eines der leckeren Weihnachtsplätzchen ist, die allüberall herumstehen. Ist der Nahrungsbrei im Magen schon gut zur Weiterverarbeitung im Darm vorbereitet und kommt dann auf einmal etwas Neues dazu, gerät alles durcheinander. Deshalb ist das Naschen während des Verdauungsprozesses so ungesund.
Mittags das Festmahl genießen
Die ayurvedische Gesundheitslehre ist ganz darauf ausgerichtet, dass der Körper die angebotene Nahrung gut verstoffwechseln kann. Alles, was der Körper nicht verdauen, also vollständig verstoffwechseln kann, bleibt als Ama in den Zellen zurück. Ama ist das Sanskritwort für Stoffwechselrückstände. Im Volksmund wird dafür auch das Wort Schlacken benutzt, dies ist aber kein glücklicher Ausdruck dafür.
Da Agni, das Verdauungsfeuer, mittags besonders kräftig feuert, ist es sinnvoll, das Festmahl in die Mittagszeit zu verlegen. Ein starkes Agni ist die beste Voraussetzung dafür, dass die Mahlzeit vollständig verdaut werden kann.
Dreiviertel voll ist auch schon voll
Langsames essen und genussvoll kauen ist auch an Weihnachten eine bewährte Strategie, um den natürlichen Sättigungspunkt zu bemerken. Wenn der Magen nur zu Dreiviertel gefüllt ist, kann der Nahrungsbrei leichter hin- und hergeschaukelt werden, um im Darm verstoffwechselt zu werden. Sie unterstützen Ihre Verdauung, wenn Sie diesen Punkt beachten.
Eiskalte Getränke löschen Agni
Im Ayurveda werden Getränke entweder warm oder in Zimmertemperatur empfohlen. Alles, was kälter ist als Körpertemperatur, muss vom Körper erwärmt werden. Das zieht wertvolle Brennkraft vom Verdauungsfeuer ab. Trinken Sie zum Festessen an Weihnachten möglichst wenig, und wenn, dann niemals Eiskaltes. Mit Eiskaltem löschen Sie Agni, das Verdauungsfeuer.
Wunderwaffe heißes Wasser
Unser Gäste wissen es zu schätzen: Die Wunderwaffe heißes Wasser. Das regelmäßige Trinken, von heißem Wasser, nach den Regeln von
Ayurveda und heißes Wasser abgekocht, hilft Ihrem Körper mit der ungewohnten Belastung an Weihnachten fertig zu werden. Das heiße Wasser wirkt wie eine zusätzliche Müllabfuhr und schafft weg, was nicht benötigt wird. Sie fühlen sich leichter und frischer, wenn Sie regelmäßig das ayurvedisch abgekochte Wasser trinken.
Zum Festessen an Weihnachten können Sie das heiße Wasser in kleinen Schlucken genießen. Mehr als eine Tasse voll sollte es nicht sein.
Raus an die frische Luft
Der Vorteil einer Mittagsmahlzeit ist, dass es anschließend noch hell genug ist, um mit einem Verdauungsspaziergang für das Wohlbefinden zu sorgen. Dabei sollte man keineswegs vom Tisch aufspringen und sofort losgehen. Im Ayurveda wird sehr empfohlen, nach dem Essen noch in Ruhe am Tisch sitzen zu bleiben. Die nervösen und zart besaiteten Vata-Typen dürfen sich auch gerne aufs Sofa oder sogar ins Bett legen. Pitta-Menschen sollten ebenfalls kurz auf dem Sofa ruhe. Kapha-Menschen haben von Haus aus ein träges Verdauungssystem und verweilen nur noch kurz am Tisch. Und dann kann es los gehen, raus an die frische Luft!
Frohe Weihnachten und genießen Sie die Festtage!